Minal erlöste uns dann allerdings schnell aus der Verwirrung und führte uns mit Lichthupensignalen aus dem Manta seines Kumpels direkt auf den Hof. Sofort wurde von der ansässigen Prominenz unser Auto gestürmt und sich auf dem „Pornoleder“ breit gemacht.
Unser Zelt hatten wir mit tatkräftiger Hilfe noch im Dunkeln aufgebaut, aber im Gegensatz zu den Perfekt vertäuten Zelten der Kollegen sah es eher wie ein Maulwurfshügel aus. (rechts im Bild)
Rituale mit Neulingen
Besonders toll fand ich auch die Rituale die man dort mit Neulingen veranstaltet. Da setzt sich doch der Reverend Garret, ein charismatischer Unternehmensberater aus sonstwiestadt, neben mich an den Biertisch und flötet mir nette Dinge ins Ohr, wegen meinen ellenlangen Restoberichts usw. Nach etwa 30 Minuten kippt doch das alte Schauspieltalent tatsächlich wie mit der Axt gefällt nach hinten von der Bank, tut unheimlich betrunken und wurde dann von 2 anderen Schauspielern weggetragen. War total lustig!!!
Toll fand ich auch mein Leben als Neandertaler:
morgens einmal grunzen = Bierstand auf
Mittags einmal leicht furzen = Wurststand auf
Abends einmal leicht rülpsen = Bier wird nachgeschenkt ...
ein Leben ohne die geringsten Verpflichtungen, einfach nur Mann sein ...
Morgens war Heiko erst noch kurz am Überlegen ob er auf Wasser umsteigt, aber die Schampus-Kelche standen schon bereit, denn ...
... samstags früh versuchte ich kurzzeitig uns in die Zivilisation zurück zu trinken, aber nach einer Flasche Champagner der feinsten Sorte, den ich als Einstand mitbrachte, war dass Mangels Nachschub auch wieder vorbei ...
Tagsüber fanden dann Biergespräche jeglicher Art statt.
Da ich Mittags als einziger nüchtern war, durfte ich einige tolle Autos fahren. Erst den V8 vom Jupp, der in etwa die gleichen Charakterzüge wie sein Besitzer hegt, nämlich groß, gemütlich, Kumpelhaft und durstig ...
Sogar das Einparken gelang:
Mittags gab es dann die große Ausfahrt, ich lud noch spontan Dennis (Interstate 76) und Patrick (der Leopard) zu uns ins Auto und los ging es. Dennis und ich sind ja Rücksitzgurt-Freaks und haben die beiden einzigen Commos mit eben diesen Dingern. So wurde dass eine wunderbare Aussfahrt durch den dunklen Odenwald ...
Auf der Rückfahrt erwischten wir noch hardmicki:
Dann die gelbe 2-Türer Commo-Limo vom Kannegiesser. Nie wieder werde ich vom Äusseren auf das Innere schließen (hoffentlich macht dass bei mir auch keiner). Und nie wieder werde ich sagen das man einen Commo ohne Servo und mit GT-Lenkrad nicht fantastisch um Kurven fahren kann. Kann man nämlich sehr gut. Ein wunderbar festes Fahrgefühl, ein samtiger Motorlauf kommen noch dazu. Mit dem klasse Overdrive-Getriebe fährt man ab 70 fährt per Zeigefingerklick im 5. Gang und überhaupt bin ich jetzt 2-Türer-Fan. Fotos habe ich von dieser Fahrt leider nicht, werden wir bei einem privaten Treffen aber bestimmt mal nachholen ...
Als am Sonntag morgen dann ein feingemachter Pinkel aus dem Dorf uns seine Aufwartung machte, wurde das ganze Ausmass unserer Verwahrlosung sichtbar. Dort ein geflegter Scheitel, gut sitzende, gebügelte Klamotten, geputzte Schuhe und frischer Atem, hier zottellige Kerle die über dem Rasen zum Bierstand krochen. Ein Blick in den Spiegel hätte nicht Schonungsloser sein können.
Was ist nun mein Resüme?
Die geilsten drei Tage in meinem 46-jährigen Leben ...
Jungs!Zuhause wurde ich dann noch liebevoll von meiner Frau im Garten zugedeckt ... ich schlief wie tot ...
Nette Decken habt ihr da oben im Norden 
