Zusammenbau vom 1.9S Rekord Motor

[rubber duck]

Hallo zusammen,

brauch mal Eure Erfahrung bzw. Tipps für die Wiederbelebung meines 1.9S Motors.

Habe jetzt endlich meine Karosse vom Lackierer wieder und will nun meinen zerlegten Motor nach Jahren wieder komplettieren. (Motor ist komplett zerlegt)

Wie schauts beim Einschleifen der Ventile aus? Habe gelesen, dass bis zur einer gewissen Motornummer die Einlaßventile nicht eingeschliffen werden dürfen. Stimmt das???

Schrauben für den Zylinderkopf durch Neue ersetzen.

Sollen diverse Schrauben am bzw. im Motor eingeklebt werden??? Wenn ja, welche???

Wie sieht es mit den Dichtungen aus??? Werden die mit bestimmten Dichtungspasten angesetzt? (z.B. Ölwannendichtung, Steuergehäuse......)

Wenn Ihr noch andere Anmerkungen habt, wo ich drauf zu achten habe, bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar.


Freundliche Grüße
Marco

[GLA-X401]

Hallo,

das mit dem Einschleifen der Ventile ist mir nicht bekannt. Ich habe bislang immer die Ventile eingeschliffen. Hab gerade meinen 2,5S-Motor vom 69er Commodore frisch gemacht, da habe ich auch alle Ventile eingeschliffen.
Neue Schrauben für den Kopf brauchst Du nicht. Bei den CIH-Motoren wurden keine Dehnschrauben verwendet, sondern normale SAchrauben, die können wiederverwendet werden. Wichtig ist aber, nach 500-1000km die Schrauben nochmals nachzuziehen.
Es brauchen auch keine Schrauben eingeklebt werden. Wichtig ist, bei allen Schrauben das vorgeschriebene Drehmoment einzuhalten.
Dichtungen: Ich habe beim Einsetzen der Dichtungen beste Erfahrungen gemacht mit "Fluid" von Teroson. Das ist eine Dichtpaste mit leichter Klebewirkung, die hervorragend ist, um Dichtungen vor der Montage zu fixieren bei gleichzeitiger zusätzlicher Abdichtung. Zu verwenden bei: Ölwannendichtung, Steuergehäusedichtung, Wasserpumpendichtung, Ventildeckeldichtung usw. Wichtig ist bei der Montage der Zylinderkopfdichtung, dass Du den vorderen Bereich, der am Steuergehäuse entlang geht, zusätzlich abdichtest. Hierfür verwende ich hitzebeständiges Motorsilikon. Wenn das vergessen wird, dann wird der Motor dort schnell wieder undicht. Ab Modelljahr 1974 wurden im Zylinderkopf zwei zusätzliche Schrauben eingedreht, die den Kopf nochmal an das Steuergehäuse festziehen. Alle CIH-Motoren der Rekord-C Baureihe, sofern original, haben diese Schrauben noch nicht, eine zusätzliche Dichtraupe mit Silikon ist hier unbedingt einzusetzen.
Die Schrauben der Ölwanne ziehe ich immer mit 10Nm fest und nach ein paar Stunden nochnmal mit dem gleichen Wert nach. Später, wenn der Motor ein paar Mal warm geworden ist, kann man sie nochmal nachziehen. Wichtig ist hier halt das gleichmäßige Anziehen, damit die Korkdichtung nicht reisst. An die 4 Ecken, wo die Enden der Korkdichtungen mit den Halbmonden zusammen kommen, schadet es auch nicht, zusätzlich einen Tropfen Silikon aufzutragen, damit die Überlappungen nicht undicht werden.

[rubber duck]

Hallo Jan,

besten Dank für Deine vielen Infos und Tipps.

Wie ich sehe bist Du auch neu im Forum. Remscheid ist ja direkt bei mir um die Ecke. Wenn Du mal in Solingen Richtung SG-Burg unterwegs bist, kannst Du gern mal reinschaun, Kaffee inklusive.

Bist Du Sonntags in Hilgen???

Was hast Du für einen Commo, Limo oder Coupe?

Gruß
Marco

[GLA-X401]

Hallo Marco,

mein Commodore ist noch in Arbeit. Macht aber nix, hab noch ein paar andere alte Opel, die fahren.
Nach Hilgen fahre ich nicht mehr, das ist mir da zu voll geworden. Ich fahre, wenn ich Zeit habe und das Wetter gut ist, ins Neandertal. Da ist jeden Sonntag Oldie-Treffen am Schwarzwaldhaus. Kleiner als in Hilgen, aber wesentlich gediegener. Lecker Frühstück, Grillimbiss gibts auch, schöner Biergarten und nette Leute mit tollen Autos. Geht ab 10 Uhr los, vorher ist auch keiner da.

[rubber duck]

Hallo Jan,

im Neandertal zum Oldie-Treffen war ich noch nicht. Werde auf jeden Fall dort auch mal hinfahren, hört sich gut an. Diese Jahr leider noch nicht mit meinem Oldie. Aber nächstes Jahr auf jeden Fall.

Habe mir gestern Abend noch die Bilder von Deinem Projekt angeschaut, die Commo-Karosse hätte ja viel Arbeit gebraucht (das Sandstrahlen hat ja einiges ans Tageslicht gebracht . Aber jetzt aus zwei mach eins? Habe ich das richtig verstanden, jetzt baust Du auf einer Rekord-C Karosse auf??? Auch Coupe???

Welche Oldies fährts Du denn noch???

Gruß
Marco

[GLA-X401]

Ich habe jetzt eine recht rostfreie Rekord Coupe Karosse, das ist eine gute Basis für den Commodore. Umgebaut werden muss die Front, der Getriebetunnel (der Commodore hat Automatic) und die Sache mit der Handbremse (Der Rekord war ab Fgst, der Commodore ist bis Fgst, also Handbremse unterm Armaturenbrett). Ist also alles in allem überschaubar, zumal ich keine rostbedingten Schweißarbeiten durchführen muss. Um die Änderungen an der Karosse kümmert sich jetzt ein Kumpel, der hat bei sich Platz dafür, ich bearbeite derweil den Rest. Motor und Getriebe sind schon fertig, jetzt werden nach und nach alle anderen Teile aufgearbeitet, damit alles wieder nett aussieht wenn es fertig ist. Fahren will ich dann in der nächsten Saison.

Meine bislang fahrbereiten Oldies sind: Kapitän-57-L (1957), Diplomat-B V8 (1971), Bitter-CD (1978), Senator-A Leiche (1981), Senator-A Langversion (1985). Dann noch zwei "Youngtimer": Corsa-A (1986, derzeit Winterauto) und Omega-A (1987, derzeitige Laufleistung 22.000km). Als Alltagsautos habe ich einen Corsa-C für die Stadt und einen Omega-B Caravan zum Transportieren und als Zugfahrzeug für meine beiden Anhänger. Ich hatte früher noch mehr Autos, aber das wurde dann doch zuviel. Die müssen ja auch alle bewegt werden und auch die Wartung und Pflege kostet Zeit und Geld. Zwei Autos habe ich 2012 verkauft, als ich eine neue Halle bezogen hatte, die war kleiner als die alte und ich hatte nicht genug Platz. Dann im letzten Jahr habe ich ein Auto verkauft, als ich den Diplomat gekauft habe und in diesem Jahr habe ich noch zwei verkauft, mit denen bin ich kaum gefahren und dann kam halt der Commodore dazu, den wollte ich unbedingt behalten. Jetzt ist erstmal Schluss mit Kaufen und verkaufen.