Ventilspiel trotz Hydrostößel!

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Commkord
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Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Commkord »

Ich hab da so ein kleines Problem,
angefangen hats, dass mein Rekord am Sonntag ein paar Umdrehungen mehr gebraucht hat zum Anspringen als sonst und dann auch ziemlich rau lief.
Nach ein paar Gasstößen lief er dann aber besser. Als ich dann fuhr, musste ich feststellen, dass der sonore Klang gar nicht mehr so sonor war und außerdem Leistung fehlte.
Also wieder nach Haus.
Zündpistole an allen vier Kabeln ausprobiert: Blitzt bei allen vier ohne Aussetzer.
Gleich mit Zündzeitpunkt kontolliert: Passt auch.
Kerzen raus: Zyl. 1-3 schön rehbraun, Zyl. 4 trocken schwarz.
Kompression gemessen: Zyl. 1-3 ca 10, 5 bar Zyl. 4 12 bar !?
Ventildeckel ab: Kipphebel am Einlass 4. Zyl. wackelt vor sich hin mit Spiel im mm-Bereich, trotz Hydrostößel! :shock:
Kipphebel ab und Hydrostößel raus: Der Hydrostößel ist nockenwellenseitig ca 4mm halbrund eingelaufen und die dazugehörige Nocke ist nicht mehr vorhanden. (kann jetzt als zusätzliche Lagerstelle verwendet werden) :shock: :shock: :?:
Ich hab den Hydrostößel dann mal im Schraubstock gedrückt, er hat sich aber eigendlich ganz normal drücken lassen und es kahm Öl aus der Bohrung.
Und selbst wenn er fest geht, funktioniert er doch eigentlich noch immer wie ein normaler Tassenstößel und verursacht doch nicht solch einen Schaden!?
Kann doch eigendlich nur das Ventil fest gegangen sein und der Hydrostößel hat wenigstens ein Verklemmen verhindert?
Hab jetzt noch nichts weiter zerlegt und es wird sich zeigen, was mit dem Ventil los ist.
Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem?

Jetzt die eigentliche Frage:
Kann ich in einem 2l Kopf aus den Achzigern eine Nockenwelle und die Tassenstößel vom original 1900er von 67`ohne Problem verbauen?
Oder ist da irgendwas anders wie z.B. Nockenhub oder Lagerstellendurchmesser?
Das Zeugs hätt ich nämlich noch rumfliegen, Kopfdichtung hab ich noch da und könnte dann Morgen gleich loslegen.
Es sei denn, jemand hätte eine etwas schärfere Nockenwelle zum abgeben über, die sich problemlos mit Originalvergaser fahren lässt!?
Dann würd ich die Gelegenheit gleich mit nutzen und die Verbauen.

Danke schon mal

Gruß Jörg
Der Krug geht solang zum Brunnen, bis es dem Fass den Boden ins Gesicht schlägt.

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Greaser
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Greaser »

Moin,

eher nicht. Der 1900er aus Deinem frühen 67er Baujahr hat einen Kopf, in welchem die Nockenwelle nur dreifach gelagert ist. Ergo hat die 67er Nocke auch nur drei Lagerstellen. Dein 80er-Jahre-Kopf dürfte vier Lagerstellen für die Nocke haben - bleibt eine davon leer, wirst Du im Leben keinen Öldruck erzeugen. Andersrum, also neuere Nocke mit vier Lagerstellen in altem Kopf mit drei Lagerstellen wäre es theoretisch möglich, da es nichts ausmachen sollte, wenn eine Nockenwellenlagerstelle quasi leer mitläuft. Sorry, Du wirst wohl eine passende Nockenwelle besorgen müssen...

Viele Grüße

Michael

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hannes
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von hannes »

Ich hab das schon mal gemacht mit einer früher 6er Nockenwelle in einem späteren Kopf, die auch ne Lagerstelle weniger hat. Ich hab die dann ungenutzte Lagerschale im Kopf verdreht so dass die Ölkanäle verschlossen waren. Hat wunderbar funktioniert, du läufst aber Gefahr die LAgerschale kaputt zu machen. Das interessiert diese Nockenwelle zwar nicht, aber vielleicht die nächste die wieder 4 Lagerstellen hat.
mfg
Hannes
Vincent Vega hat geschrieben:Don`t fuck with another man`s vehicle. It`s just against the rules
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Greaser
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Greaser »

Eieieiei... *Fußnägelaufroll* Das wäre jetzt nix für mich, aber eine sehr pfiffige, pragmatische Idee :)

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Commkord
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Commkord »

Kacke also,
mit den Teilen die ich rumliegen hab kann ich wohl nicht viel anfangen außer, dass ich die Tassenstößel verbauen kann.

Hab jetzt mal alles zelegt und vorher noch ne Druckverlustprüfung gemacht.
Ventil ist dicht und gängig. Daran hats also wahrscheinlich nicht gelegen.

Wie läuft denn da die schmierung der Nocke?
Ist da ne spritzschmierung, oder hohlt die sich Öl aus dem im Kopf stehendem Öl?
Also entweder lief die Nocke trocken, oder der Kipphebel hat sich in seinem Halbkugelgelenk verklemmt (eher unwahrscheinlich).
Ich will da, selbst wenn ich alle Teile hätte, nichts wieder zusammen bauen, wenn ich nicht die Urasache gefunden hab.
Im dümmsten Fall hab ich die selbe Scheiße nach 100km wieder.
Der Krug geht solang zum Brunnen, bis es dem Fass den Boden ins Gesicht schlägt.

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Greaser
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Greaser »

Hier auf Seite 44 sieht man's schön:

http://sowirdsgemacht.com/fahrzeug/band ... -.html#!44

Das Öl steht im Kopf, eine Spritzschmierung wie bei den alten Mercedes Motoren M127, M130 etc mit einem über den Nocken laufenden Röhrchen nebst Bohrungen hat's beim CIH nicht.
Ich würde im Ölkanal hinten beim letzten Lager ein Röhrchen zur Ölstandserhöhung einsetzen. Dann bleibt immer Öl im Kopf stehen und die Nocke läuft auch nach längerer Standzeit nicht trocken.

Bis dann

Michael

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Commkord
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Commkord »

Jo,
hab jetzt mal die alte Nockenwelle rausgekrahmt, hat tatsächlich nur drei Lagerstellen.
Das Röhrchen an der hinteren Ablaufbohrung ist mir auch heute aufgefallen, mit der Tauchschmierung kanns daran also auch nicht gelegen haben.
Nockenwelle hab ich jetzt schon mal auf ebay im Blick und die Alten Tassenstößel kann ich ja nehmen.
Alte Ventildeckel zum Zerschneiden fürs Ventilspiel hab auch noch liegen.
Was mir noch fehlt ist zu wissen, woran das lag. So von sich aus kann sich doch nicht ne einzelne Nocke so einlaufen?
Hab mal nochn Bild mit angehängt. Die Nocke sollte bei der Stellung senkrecht nach oben stehen. 1mm Hub hat die Nocke jetzt noch.
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Greaser
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Greaser »

Hmm - wenn man zu strammes Anziehen ausschließen kann, fehlt auch mir aus der Ferne die Idee.

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Commkord
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Commkord »

[bild_gross]Ne, lief ja über 60000km ohne Probleme. [/bild_gross]
Der Krug geht solang zum Brunnen, bis es dem Fass den Boden ins Gesicht schlägt.

Asbestos
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Re: Ventilspiel trotz Hydrostößel!

Ungelesener Beitrag von Asbestos »

Ist die Ventilfeder ermüdet? Dann kommts zu Verschleiß am Nocken. Oder ist der Ölkanal dicht und es kommt zu wenig Schmierstoff an. Hast du viel Ölkohle im Motor oder ablagerungen? Habe ungefähr die Ähnlichen Probleme mit dem 4ten zylinder am 2.0E in meinem Rekord. Die alte Nockenwelle wurde mal getauscht und gegen eine Tuningwelle getauscht, aber die hat inzwischen auch Laufspuren. damn.

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