Vanners Corner - olle Camper...habt ihr auch einen ?

Restaurations- und Werkstattberichte, Vorstellung eurer Fahrzeuge
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AltOpelAndi
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von AltOpelAndi »

gintonic hat geschrieben:Wieder zurück....2773km roadtrip durch Italien
Na dann willkommen zuhause
Seit 27 Jahren meinem GS/E Treu !! :D

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binford66
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von binford66 »

Hat alles geklappt?
r. 8-)
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"Frauen können die Stimmen von Werkzeugen nicht hören"

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gintonic
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von gintonic »

Naja..einmal auf der Brennerautobahn wegen Spritmangel liegengeblieben war echt
Gefährlich ansonsten prima durchgelaufen....dieser Motor ist einfach ein Genuss...
Aufm drehmomentgebirge reiten rockt...

Scheibenwischergestänge ging kaputt. Nach 1900km einen Liter Öl nachgeschüttet
Das wars an Wartung. Ach ja - einmal den Verteiler während der einer bergauffahrt
Mit der Hand verdreht hat Ricola an den Rand ihres Nervenkostüms gebracht.
Um die Zündung zurückzunehmen muss man den Verteiler vordrehen...statt
Zurück..das hatte ich irgendwie nicht drauf...Amateur halt.

Cheers
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herr-e
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von herr-e »

sehr schön... ;O) wie war den der Durchschnittsverbrauch ?
bin ich ölich, bin ich fröhlich ...

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gintonic
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von gintonic »

hier mein Reisebericht aus einem Porscheforum kopiert.

erster Roadtrip mit Mister Dodge und Ricola

So ganz kurz vor dem Start hatte ich irgendwie kein Fernweh mehr....
das Wetter war vor drei Wochen noch supi und warum in die Ferne
schweifen ? Wir könnten mit Mr. Dodge ja auch zum nächsten See
fahren und dort die Füsse ins Wasser stecken ?

Die gebrochene Bremsfeder war noch rechtzeitig angekommen
und insofern gab es keine echten Ausreden.

Nix da kam es von Schneckchen...das Wetter wird schlecht in Deutschland
und übermorgen abend möchte ich am Gardasee nen Gingerino
con bianco trinken.Also keine Ausreden mehr...natürlich war ich nicht
fertiggeworden und einige Sachen funktionieren noch nicht...Tankanzeige,
Temperaturanzeige...und die zweite hintere Bremse war auch noch
nicht überarbeitet. Und manchmal diese ominösen Geräusche aus
der Hinterachse ? Ricolas Geschäftspartnerin hatte uns einen Vanners
Mix kreiert aus 53 Musikstücken...alle per Spotify schon auf Ricolas
ipad. Meins war kaputtgegangen und ich wollte auch mal bewusst
drei Wochen nicht surfen...Einziges Ausnahme das Elferteam mit ein paar Bildern
zu versorgen was ich eingehalten habe. Kein Facebook,keine eMails
gar nix. Nur ein Stapel Bücher dabei. Zum Lesen komm ich eh nur
im Urlaub.

Von echten Camping hab ich keine Ahnung meine Übernachtungen im
C-Rekord Caravan beim jährlichen Opel Treffen mal ausgenommen. Also
hatten wir bei Amazon nochmal jede Menge krempel bestellt.
Kühlschrank, Teller, Besteck, kleiner genialer Campingkocher, Sonnensegel,
zweites Feldbett, zweiter Schlafsack, Ein kochtopfsatz wie für ne puppenstube
Adapter vom Zigarettenanzünder auf alle phones und pads und kindle. ne
ordendliche Bumbum Musikanlage hatte ich eingebaut damit der "Vanners Mix"
auch während der Fahrt unser rollendes Heim versorgte.

Alles schön in blaue Plastikboxen verstaut. Für die Mobilität war mein
"einkaufsfahrrad" vorgesehen. In letzter Minute flog das aber wieder raus
und aus dem Keller holte ich zwei alte Räder und schnallte die auch noch
innen fest. Ein Trekingrad und ein steinaltes Mountainbike für Frauen dessen
Rahmen wohl massiv ist weil es wiegt gefühlte 25kilos. Egal, Ricola sollte
ruhig ein Handicap haben weil auf dem Radel fährt sie mir eh davon.

Start bei schönsten Wetter am Montag und als erstes Ziel meine alte
Zweitheimat zum windsurfen...der Gardasee. Die Strecke fahre ich
fast mit geschlossenen Augen. Kurzer Stop in Garmisch zum Frühstück
dann weiter und Höhe Bozen der erste originale italienische Cappu...Mann
ich liebe diese Dinger. Am Lago war das Wetter schon etwas eingetrübt
aber noch trocken. Meine Hoffnung falls der Regen kommt das das Wischer-
gestänge funktioniert, weil das hatte ich wegen der zerbröselten Laufbuchsen
nur notdürftig repariert...nie ausprobiert weil dazu braucht es Regen.

Am Süden vom Lago kommt es dann von rechts.. weisst DU einen Campingplatz
wo wir die nacht verbringen? Campingplatz ? nö....dachte wir fahren bis es
dunkel wird und dann seitenstrasse einbiegen...ablegen und morgen früh weiter ?
Nö...ich will duschen und dann gepflegt abendessen gehen...Also bog ich
in den ersten Campingplatz ein die da alle 500meter sind. Camping Europe -
Bon Giorno....versuche ich es am Eingang. Die Dame blickt über unsere Schultern
auf den Dodge und meint "Americano?" No...Ricola schwätzt auf italienisch los
und ich denk mir - potzblitz...ich kann nur ein Essen auf italienisch bestellen
und dann ist mein Vokabular aber blitzschnell zuende.

Gut...wir sollen uns einen Platz aussuchen...wir laufen los und studieren die
Parzellen...meist ordentlich von Hecken getrennt...und finden was. Nummer
irgendwas und ich werfe den Dodge wieder in Betrieb und wir wummern
behutsam durch die Wege um nicht zuviel Staub aufzuwirbeln. Die Leute
kucken...klar...mal kein Diesel...aber auch kein VW Bus...das Dodge Schild
vorne gibt es nicht mehr da klebte ein AGIP Löwe. Also eingeparkt, Dachträger
drauf und Sonnensegel gespannt, Tisch raus, Radel Raus. Stühle raus und
zisch...erst mal ein Bier. Erster Turn fertig. Der Motor klingelt bei längeren
Bergaufpassagen - Till ein SMS geschrieben und im Elfertreff ein Post und
im Sonnenuntergang Abendessen. Vitello Tonnato, Gingerino con Bianco,
Pasta, Pizza und angenehm wenig Leute...vorsaison halt.

Die Duschen sind heiss und alles sehr sauber...jedenfalls mit dem gemessen
was ich aus thailändischen Bambushütten gewöhnt bin.
Die erste Nacht im Dodge...Ricola besteht auf ein Moskitonetz weil ohne
kann sie nicht schlafen...nagut. Aufgespannt und irgendwie hat es was
Himmelbettmässiges...die verspiegelten Scheiben sind super...wir können
prima rausblicken aber niemand rein - besser als jeder Vorhang.

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Süden--- Ricola hat eine
App "ADAC Campinplätze oder so ähnlich und surft während wir unterwegs
sind die Anfahrtspläne und mögliche Plätze mit Bewertungen. Perfekt...ich
brauch nur fahren und hab nen lebendes Navi neben mir das mir kalte
Getränke aus dem Kühlschrank reicht, Schokolade oder äpfel und glücklich
grinst. So sollte es bleiben. Zweite Station schon am Meer " Varda" auch
wieder knapp 400Km und das reicht auch für einen Stint mit diesem
Heuschober. Auf der Autobahn fahren wir so 100-110 und das kommt
einem irgendwie gar nicht langsam vor. Schneller als die LKWs und so
wedeln wir mit Genuss in den Sonnenuntergang.

Der Campingplatz schnell gefunden....sieht gut aus...kurzer Check der
sanitären Einrichtungen reicht eigentlich...und wir bleiben drei Tage weil wir
sind am Meer und die kneipen geben wunderbares Futter....als Fingerübung
kaufe ich für die alten Radel neue Griffe und zwei frische Mäntel für das alte
Damen MTB....die Felgen vom TRekingrad zentriert mir der Bike Mann indem
ich nur leicht das Rad anhebe, er dran dreht, kuckt und die nippel flux etwas
hin und herdreht, eine Kunst die ich auch gerne beherschen würde!

Wir überlegen den nächsten Stint----Ricolas Freundin kennt da ein Restaurant
am Strand in Castilione della Pescaia....also zusammengepackt und wieder
weiter Richtung Süden. Dort sind dann auch mal ein paar Surfermädels
wie ich erleichtert feststelle...auf Campingplätzen sind eher unsere Muttis
und Opis unterwegs...vermutlich alles auch nicht viel älter als ich aber den
ganzen Winter hab ich hier schon Fotos gepostet als Vorfreude auf das
Strandabenteuer....leider war auf den Campingplätzen kein einziges Exemplar
mit einem überwiegend runden Hintern....alles eher oval und hängend -
gar nicht wie in der Werbung :(

Gut...auf einem Campingplatz gab es eine einzige solche Bilderbuchgrazie aber
irgendwie konnte ich nie sehen in welchem Caravan sie verschwand..
aber, vielleicht war das auch ganz gut so.

Auch in Pescaia isses wieder saugemütlich und ich mach mich an einem Sonntag
auf die Suche nach neuen Zündkerzen....finde tatsächlich eine Werkstätte
wo zwei Jungs an einem Boot schrauben und vor der Tür hängt ein ehemaliges
Bosch Schild. Wie willst Du den Jungs denn überhaupt erklären was Du
brauchst fragt Ricola.....ich könnte das nicht mal auf deutsch sagen.

Diese Jungs schrauben hier an alten Alfas und Maseratis wie du siehst
...die hören die gleichen Stimmen wie ich ...zwei kerzenbezeichnungen hab
ich dabei...NGK, Tills Empfehlung und champion aus dem Dodge handbuch.
Warum andere Kerzen fragt schliesslich einer der Mechaniker und Ricola
übersetzt es mir. Mit der Hand zeige ich eine Ebene an und sage "Bene"
dann zeige ich mit der hand eine Steigung und sage "RRRRRRRR" der
Mechaniker grinst und sagt irgendwas mit "Detonatione" dann zeige ich die
zu helle Kerze und er ist im Bilde.
Er sucht sein Lager ab und sagt irgendwann "Domaini" wir ziehen ab und
hoffen auf Kerzen. Am nächsten Tag radle ich wieder hin.....der Typ hält mir
einen Vortrag auf italienisch ...ich lass ihn ausreden...und verstehe das er
sie nicht bekommen hat. "Domani" ...also am nächsten Tag wieder ein
Anlauf. Er hat nix bekommen aber studiert seine Kataloge mit kerzen
von anderen Herstellern. Beru....dann Bosch...dann verschwindet er wieder
im Lager...und kommt mit Bosch Kerzen "temperature bene" Es sind 6er
kerzen also besser als die 4er die drin sind. Mit 100 oktan und den neuen
Kerzen starten wir weiter in den Süden Richtung Neapel. kein klingeln
mehr jut.

Auf der Strecke um Neapel viel Verkehr und eine Schit Autobahn eng und
holprig und ein LKW der tatsächlich seine Ladung fast verloren hatte und
sich in die nächste Raststätte rettete. Dann in Pompeii fahren wir eine Ausfahrt
zu früh raus und landen in einer Ecke wo ich nachts nicht sein möchte...
der Verkehr wird immer enger und nach wieder knapp 400km bin ich
ziemlich unleidig. Aber dann finden wir doch den Exit mit dem winzigen
Campingplatz in einer herrlichen Bucht gegenüber von Neapel " Vico Equence "
oder so ähnlich. Hier gab es dann ein fast folgenschweres Missverständnis
In serpentinen eine enge Strasse steil bergab. Ricola meint mit dem
Blick bergab von der Beifahrerseite . Da kommt ein "Ka" von unten. Denke mir -
kein Problem weil so nen Kleinwagen ziehe ich zur not durch den Kühlergrill...Vor
der Kehre nochmal ein zweiter Warnruf von rechts. "DA KOMMT EIN
KA" ich antworte "hab Dich gehört" und hole weniger aus falls der
Ford Kleinwagen die Kurve schneidet. Plötzlich steht eine Wand aus
Kühlergrill und Windschutzscheibe vor mir und ein Busfahrer der
gleichzeitig mit mir den Anker wirft. WTF schimpfe ich - das ist ein
Omnibus und kein Ford Ka !!! schimpfe ich. C A R - schimpft es zurück
das IST ein Omnibus bei uns in der Schweiz.

Wenig später checken wir auf einem winzigen Campingplatz ein und
ich betanke mich erst mal mit zwei kalten Bier nachdem wir vom Chef
zwischen drei alten verlassenen Ford transits geparkt wurden. Rechtzeitig
zum wieder mal kitschigen Sonnenuntergang geniessen wir fritierte Dinger
die mit verschiedenen Leckereien gefüllt sind und wir entspannen uns
wieder....leider kommt dann nachts auch der Regen bis nach Süditalien
und wir liegen gemütlich lesend im Dodge und hören das Schlagzeugsolo
auf dem Blechdach das innerhalb von sekunden anfängt und auch wieder
aufhört. Strichweise Regen scheint eine Italienische Spezialität zu sein.

Natürlich werden wir an jedem Campingplatz auf unseren Dodge angequatscht
weil niemand ist mit einem 41jahre alten Van unterwegs der kein Diesel ist und
mehr Hubraum hat als knapp drei Wohnmobilie zusammen. Nach der
Beantwortung der Zylinderzahl oder Hubraum kommt dann immer die
unvermeidliche Frage "der braucht sicher viel ?" Meine Standardantwort
ist dann meistens. Ich habe halt Spass beim Fahren. Was auch stimmt weil
der Motor bügelt einfach alle Steigungen glatt mit einer Lässigkeit von der
alle Wohnmobilbesitzer nur träumen. Vollgas musste ich nur ein einziges
Mal geben als ich auf einer Serpentinenstrecke einen LKW überholen
musste was Ricola sich nicht vorstellen konnte wie das Ding vehement nach
vorne stürmt wenn man das Pedal einmal bis ganz in die Ölwanne tritt.

Ausflug nach Positano war toll...hier waren wir beide Passagiere weil es dort
einfach keine Parkplätze gibt....feine Galerien und Restaurants mit Ausblick
und trotz Nebensaison viel los....später im Jahr will ich dort gar nicht sein.

Sizilien hatten wir da dann schon gestrichen...drei Wochen waren einfach zu
wenig Zeit um mit dem Tempo und auch mal auf Plätzen ein paar Tage
bleiben zu können. Also querten wir im Süden auf die andere Küstenseite
in ein Naturschutzgebiet. Auf der FAhrt dorthin einige Regenschauer und
das Scheibenwischergestänge platzte und krachte irgendwann aus seiner provisorischen
halterung. In einer Tankstelle suchten wir uns ein Vordach und ich demontiere
die Verkleidung über der Motorhaube. Aber der Jesus Pin (halbmondförmige
Sicherungsklammer) war weggeflogen und so legte ich den Wischer
auf der FAhrerseite still und sorgte das Ricola noch gewischt wurde. Aber
meistens fuhren wir einfach ohne Wischer....das ging erstaunlich gut.

Tolle Landschaften dort unten im Süden...ein wenig wie die Highways in USA
endlos...geradeaus und leicht hügelige Landschaft...Blühender Oleander
entlang der Autobahnen wie in Südfrankreich im Hochsommer. Wenig
Autos unterwegs...jedenfalls in die Ecke in die wir wollten.

Unser Frühstück war eigentlich jeden Tag das selbe...frische Brioche mit Vanilie
oder Schokolade oder ungefüllt und Milchkaffee den ich mit dem Gaskocher
und einer französischen Kaffeemaschine zauberte. Dann am frühen Nachmittag oft
Tomaten aufgeschnitten mit dem wunderbaren Olivenöl, Salz und Pfeffer darüber
dazu Brot mit Butter (die kann man in Italien echt vergessen) und Pecorino oder
sonstiger Käse. Hinterher ein Stück schokolade und gut. Abends haben wir
dann in den Restaurants versucht das beste zu essen was die Küche zu bieten
hat und gerade in den Restaurants die nicht so direkt an den Tourisenpfaden
waren funktionierte das. Pizzas mit richtigem Mozarella...Salcice Wurst...
Steinpilzen...natürlich die unvermeidlichen Spagetti Frutti di Mare...in allen
Variationen. Es schmeckt einfach wunderbar. Allerdings haben wir nach
drei Wochen Italien genug weisses mehl konsumiert...da tut zuHause wieder
ein Salat und Gemüse Tag wohl.

Dann hatten wir noch eine Station südlich von Ravenna wo es sehr schön
war und dann der letzte Stop vorgestern am Gardasee an einem völlig
ausgebuchten Campingplatz noch einen wirklich glücklich schönes Eck
mit Seeblick erwischt.

Also 6 Turns....6 mal getankt...aber natürlich war ich irgendwann scharf auf
den preiswerten Sprit in österreich. Nach Prospekt müsste der Maxivan einen
Tank mit 22,8 Gallonen haben also knapp 100 Liter. Nachdem der Verbrauch
relativ gleichmässig war rechnete ich mir es schön ohne Tanken vom Lago
bis zum Brenner zu kommen. Leider ging das gründlich in die Hose weil
das Ding nur einen 80 Liter Tank hat und wir tatsächlich auf der
Brennerautobahn kurz vom nem Tunnel ausrollten. den Spiegel bis
zur Leitplanke auf dem schmalen Pannenstreifen donnerten trotzdem die
LKWS in gefühlten 20cm an uns vorbei.

FUCK. Tankeinfüllstutzen an der
Fahrerseite...also eigentlich in der LKW spur. Ricola versuchte ihre
Grazie zu behalten aber ich spürte - jetzt wirds eng. Reservekanister
unterm Sitz gezogen - warnweste angezogen und ne Lücke zwischen
den LKWs abewartet und hinter den Van gesprintet. Den Deckel auf
geschraubt und den Kanister einlaufen lassen. das ganze mit
Blickrichtung auf die LKWs ...die teilweise etwas platz machten
sofern es halt geht. Die Brennerautobahn ist auch nicht breiter als
der Nürburgring.....stellt euch einfach vor vor der Breitscheitbrücke
Sprit auf dem Rasenstreifen rechts nachzufüllen. Irgendwann
war der Kanister leer....zugeschraubt und wieder ins Cockpit.
Gleich gehts weiter...und orgel den V8...nix...Vollgas...orgeln
nix....uääääh. Was hat er denn? 100 meter weiter war ne Notrufsäule
aber ich hatte irgendwie keine Lust den Dodge nochmal zu
verlassen. Da kam das Glück im Pech....hinter uns hielt ein
Streckenposten der Brennerautobahn mit Sprinter und jeder Menge
Blinklicht auf dem Dach...Ein gelber Mann sprang raus und
ich ihm entgegen. Sie schickt der Himmel----sagte ich zur Begrüssung
auf der schwankenden Autobahn. Was ist denn fragte er. springt nicht
mehr an. Dachte kein Sprit aber daran scheint es momentan nicht
zu liegen. können sie mich zur nächsten Ausfahrt schleppen dann
kann ich in Ruhe den Fehler suchen. Darf ich nicht- meinte er - muss
abgeschleppt werden. ok. Er rief den Strassendienst an. und ich
ratschte mit ihm im Schutz zwischen dem Blinklicht und
dem Dodge.

15 minuten später kam der Abschleppwagen
und parkte auch ganz knapp an dem schmalen Streifen und
der Strassendienst blockierte die rechte Spur. Der Abschlepper
war etwas untersetzt und hatte eine mächtige Wampe. so konnte
er nicht seine Zugbrücke bedienen also klemmte ich mich rein und
bediente die Winde. Rein ins Abschleppauto, Ricola war auch
umgestiegen und wir konnten diesen ungemütlichen Ort verlassen.
Nächste Ausfahrt raus und erst mal zur Tankstelle. Nochmal 20 Liter
rein auf dem Abschleppwagen stehend. Sichtkontrolle zum neuen
Benzinfilter...trocken. Ok. Kein Sprit....weiter Orgeln mit vollgas...
nix ...Benzinfilter blieb trocken. Dann kam die Idee. Einen Schluck
in den Vergaser direkt. Damit sprang er an und riss die vermutlich
trockene Benzinpumpe in Schwung. Super. Abladen. Danke.
ADAC kostenübernahme. Trinkgeld. Händewaschen. Und weiter
gehts. Nochmal alles gut gegangen.

In österreich lassen wir ihn ganz volllaufen und es passen 76 Liter
rein was bedeutet das Teil hat nur einen 80 Liter Tank. Eigentlich
etwas dünn für nen V8 aber jetzt ....wissen wir es.

Am Zirler Berg staut sich alles hinter einem langsamen LKW....wir
kriechen hoch und Mister Dodge fängt wieder an vernehmlich zu
klingeln. Maaaaaan. An der Kehre fahr ich raus und sage Ricola
ich nehm jetzt die Zündung zurück weil ich hab die FAxen dick.
DAuert nur 2 Minuten. Sie setzt sich mit ihrem Kindle in die Wiese
und ich nehme die Motorhaube innen runter und schraube den
Verteiler locker. Duuuuu....schau mal ...da läuft was raus ruft
es von draussen. Der Kühler läuft über.....das Ding ist wohl am
ersten Anstieg echt heiss geworden.

Nagut....nur etwas Wasser. jetzt schaun wir mal was er mit
zurückgedrehter Zündung macht. Leerlauf prima....wir starten
wieder in den Steilhang und das Ding klingelt vom feinsten...
erste Parkbucht raus ,,,nochmal etwas zurück...wieder losfahren
und der V8 glüht und klingelt zwischen uns ...greife zum
Schraubenschlüssel während der Bergauffahrt und drehe
wieder zurück zur Ausgangsstellung.....das Klingeln wird
weniger also dann drehe ich den Verteiler vorwärts und
das klingeln ist weg ???? Schraube fest und wir fahren
bis wir oben am Gipfel ankommen. Wieder Parkbucht und
Motorhaube wieder drauf. Stand die Zündung zu spät und
er hat deswegen geklingelt ?

ABends telefoniere ich mit Till und der erklärt mir meinen
Denkfehler....zurückdrehen ist früher Zündung und vordrehen
ist später Zündung.... Wenn man nur lange genug darüber
nachdenkt kapiert man es auch. Extra Peinlich.

Nach diesen beiden Aktionen ist Ricola bedient aber aber behält
erstaunlicherweise die Nerven. Ich habe damit gerechnet das wir
mal stehenbleiben..sagt sie...aber nicht auf der Brennerautobahn und
auch nicht das Du während der Fahrt anfängst am unter uns
offen heiss laufenden Motor zu schrauben !!

Soweit die Dramatik am letzten Tag....und das nachdem wir
relativ problemlos so lange unterwegs waren. Jetzt wollten wir nur
noch nach hause auf den Campingplatz Nr. 7 - DAHEIM.

Mit den Carabinieri hatten wir erstaunlicherweise keinen einzigen Kontakt
auch wenn sie alle uns genau anschauten...aber ein unbekannten VAN mit
verspiegelten Scheiben und ein rotes Kennzeichen....da kontrollieren wir mal
besser nicht - wer weiss wer da noch viellicht bewaffnet drinsitzt. Das waren die
normalen Italiener in den kleinen Dorfsträsschen eher zu Daumen hoch oder
auch spontanes Beifallklatschen zu haben sobald sie den V8 Sound
blubbern hörten.

Ganz ohne Polizei ging es aber dann doch nicht ab - kurz hinter
Garmisch partenkirchen....endlos viel deutsche Polizei unterwegs und jedes
Auto wurde gecheckt....als wir an der Reihe waren ging ein richtiger
Ruck durch die Uniform anbetracht unseres Hühnerstalls. Aber der
Polizist grinste und fragte

"wieviel passen denn da rein?"
nur wir zwei antwortete ich
"ja...aber wieviel passen da wirklich rein?"
Niemand ausser uns - keine Sitzbänke mehr hinten!.
Aha...und was für ein Baujahr?
1974 -
...und was für ein Motor
V8 -
und ....klar ...ihr wisst welche Frage jetzt kommt
"was braucht der?"
zwischen 16 und 17 Litern solange ....wir nicht zu lange im Stau stehen ;)
jetzt lachte der Polizist und winkte uns weiter.

Wieder zuhause - gestern abend - können wir nur sagen es war eine Freude
mit Mr. Dodge unterwegs zu sein. Auch wenn das Bedienungspersonal noch
fachlich zu wünschen übrig lässt. Altes amerikanisches Eisen rocks.

Cheers
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herr-e
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von herr-e »

:)
bin ich ölich, bin ich fröhlich ...

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kekimo
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von kekimo »

:D
Sommer ist geil!!!!!
Bild

100% Original

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Durchgewurstelt
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von Durchgewurstelt »

Meinen Neid hast du. Schöner Trip.

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Tic-Tac
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von Tic-Tac »

Daumen hoch :mrgreen:

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CaM
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Re: Vanners Corner - ein 1975er Surfervan mit V8 mopar

Ungelesener Beitrag von CaM »

Sehr geil Alex.
Und ich liebe deine Offenheit!
Kann nicht jeder!!

Schönen Gruß ausm Odenwald
Carsten

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